Costa Brava

Costa Brava, die wilde Küste, verdankt ihren Namen den stark zerklüfteten Felsmassiven, die von den Serras (Gebirgszügen) steil zum Meer hin abfallen. Geprägt hat ihn der Schriftsteller Ferran Agulló 1908 in einer Zeitschrift.

Die Costa Brava liegt ganz in Nordosten der spanischen Mittelmeerküste in Katalonien. Sie ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen des Landes. An den Ausläufern des Pyrenäen an der französischen Grenze nimmt die Costa Brava ihren Anfang und endet in Blanes, wo der Tordera ins Meer mündet.
Mit dem Cap de Creus befindet sich kurz nach der Spanisch-Französischen Grenze der östlichste Punkt Spaniens.

Landschaftlich geprägt ist die Costa Brava durch zahlreiche Strände und kleine Buchten mitten in zerklüfteten Felsen. In diesen Buchten liegen malerische Fischerdörfer wie z.B. das Dorf L’Estartit, von denen einige nur mit Boot zu erreichen sind. Weiter im Süden gibt es immer weniger dieser felsigen Küstenabschnitte und immer mehr flache, weite Sandstrände.

Auf den felsigen Küstengebirgen wachsen Pinien, Korkeichen und Akazien, durch die vielen Waldbrände und Rodungen bilden diese aber selten zusammenhängende Waldflächen, Dadurch wurde natürlich auch die Tierwelt in Mitleidenschaft gezogen. Füchse, Luchse, Wildschweine, Wildkatzen, diverse Greifvögel und Reptilien sind fast nur noch in Rückzuggebieten zu finden.

Vom Klima her kann man die Costa Brava im Sommer als sehr angenehm bezeichnen. Im Sommer werden durchschnittlich 21 – 28°C erreicht während fast ständig kräftige Seewinde weht. Auch das Wasser kann mit bis zu 24°C als sehr warm bezeichnet werden. Im Frühling und im Herbst kann es vor allem am Golf de Roses sehr stürmisch werden, der eiskalte, in Katalonien Tramuntana genannte Landwind kann dann oft echte Sturmstärke erreichen.

Die "wilde Küste" mit ihren unberechenbaren Winden ist nur sehr eingeschränkt für Wassersport geeignet, es gibt jedoch einige Orte, wo dies dennoch möglich ist z.B. Roses, Palamós und Platja d’Aro. Besonders faszinierende Gegenden gibt es für Taucher in den zerklüfteten Felsen im Wasser mit ihren zahlreichen bunten Fischen. Auch für Radfahrer und Wanderer gibt es zahlreiche ausgewiesene Wege in wunderschönen Gegenden.
Wer allerdings einer klassischen "Corrida" (Stierkampf) beiwohnen möc hte, könnte enttäuscht werden, sie verliert zunehmend an Popularität. Als erste Gemeinde an der Costa Brava hat sie Tossa de Mar schon verboten.

Natürlich gibt es an der Costa Brava oder in unmittelbarer Nähe zu ihr auch einige Sehenswürdigkeiten. Sant Pere de Rodes z.B. ist ein aus dem 9. Jahrhundert stammendes Benediktinerkloster, das durch ihren guten Erhaltungszustand und ihre einsame Lage hoch über dem Meer beeindruckt. Das Castell de San Ferran mit längster Festungsmauer Kataloniens ist genauso faszinierend wie das Castell de Peralada.Ebensowenig sollte man sich die wunderschöne Altstadt von Pals entgehen lassen oder die botanischen Gärten in Blanes.

Die Haupteinnahmequelle der Costa Brava ist der Tourismus und der durch sie entstandenen infrastrukturellen Dienstleistungszweige. Das war natürlich nicht immer so, die klassischen Wirtschaftszweige waren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Korkindustrie und die Fischerei.
Beides hat sehr an Bedeutung verloren, aber ist noch aktiv und man kann überall noch Spuren dieser Industrie erkennen.

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